Das deutsche Steuersystem gilt als komplex und kompliziert. Im Wust der Paragraphen und sich wandelnden Vorschriften den Überblick zu behalten, ist nicht leicht. Das betrifft Privatleute, aber erst recht Unternehmer. Allein die Besteuerung eines Unternehmens bzw. auch der unterschiedlichen Rechtsformen ist eine Wissenschaft für sich. Auch die Abrechnung von Personalkosten erfordert besonderes Know-how. Und natürlich lauern noch an vielen weiteren Stellen juristische Fallstricke. Deshalb gilt: Wer selbst nicht über eine gehörige Portion Fachwissen verfügt, ist gut beraten, sich fachlich kompetente Unterstützung zu holen.
Der passende Ansprechpartner ist in diesem Fall ein Steuerberater. Zwar gibt es in Deutschland keine juristische Pflicht, mit einem Steuerberater zusammenzuarbeiten – und das völlig unabhängig von der jeweiligen Betriebsgröße. Dennoch ist es in der Regel ein wichtiger Schritt, um sein Unternehmen dauerhaft sicher aufgestellt zu wissen.
Der Beruf des Steuerberaters: Die Hürden auf dem Weg zum Steuerberater sind hoch. Diese Berufsbezeichnung darf nur tragen, wer genau festgelegte Vorqualifizierungen (Ausbildung oder Studium) erfüllt und zusätzlich über mehrjährige berufspraktische Erfahrungen verfügt. Außerdem muss die staatliche Steuerberaterprüfung erfolgreich abgelegt werden. Die Berufsbezeichnung ist geschützt und im Steuerberatungsgesetz fest verankert. Als Experte kennt er die Steuergesetze. Dadurch ist er nicht nur der richtige Ansprechpartner bei allen Fragen zu Steuerrecht und Finanzen oder unterstützt bei Abrechnungen und Abschlüssen, sondern hilft auch, Einsparpotenzial zu finden und kostspieligen Pannen zu vermeiden. Das schont kurz- und langfristig finanzielle Ressourcen, schließlich treten Fehler meist erst verspätet zum Vorschein – und kosten dann richtig Geld. Durch seine fachliche Expertise hält er Ihnen den Rücken frei, sodass Sie Ihre personellen Kapazitäten voll und ganz auf Ihr Kerngeschäft richten können. |
Der Steuerberater gehört zu den engsten Vertrauten eines Unternehmens. Kein Wunder, erhält er doch in der Regel tiefe Einblicke in das Unternehmen – und mitunter gar in die private Situation – seines Mandanten. Und auch, wenn jeder Steuerberater einer Verschwiegenheitspflicht unterliegt: Ohne das nötige Vertrauen geht es nicht.
In Deutschland gibt es aktuell mehr als 87.000 Steuerberater. Doch wie findet man bei dieser Größenordnung den Richtigen für sein Unternehmen? Schließlich eignet sich nicht jeder Steuerberater auch für jedes Unternehmen. Denn: So unterschiedlich wie die Unternehmen der verschiedenen Branchen kann auch die Ausrichtung der Steuerberater sein. Neben Einzelkämpfern gibt es auch eine ganze Reihe Kanzleien, außerdem Steuerberatungsgesellschaften oder gar Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, bei denen neben Steuerberatern auch gleich noch Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte, die eine Rundum-Vollbetreuung sicherstellen, tätig sind. Ganz nach den eigenen Anforderungen, gilt es also, den passenden Partner zu finden.
Schritt 1: Überlegungen im Vorfeld
Erste Anlaufstelle bei der Suche sind Freunde und Bekannte – gerne natürlich auch aus Unternehmerkreisen. Schließlich gibt es keine besseren Referenzen als persönliche Erfahrungen von Personen, denen man auch privat vertraut.
Kristallisiert sich hier noch kein geeigneter Kandidat heraus, können Sie auch die Steuerberater-Suche über den Deutschen Steuerberater-Verband in Anspruch nehmen. Achtung: Hier sind jedoch nicht alle in Deutschland tätigen Steuerberater aufgelistet. Alternativ können Sie natürlich auch im Internet gezielt nach Steuerberatern für Ihre Branche oder in Ihrer Region suchen. Doch Vorsicht – lassen Sie sich hier nicht allein von professionellen Auftritten blenden!
Schritt 2: Persönlicher Kontakt und Auswahl
Haben Sie einen oder mehrere Favoriten ausgemacht, ist der nächste Schritt, den persönlichen Kontakt herzustellen und ein erstes, unverbindliches Beratungsgespräch zu vereinbaren. Dabei spielt natürlich das eigene Bauchgefühl eine große Rolle. Außerdem können Sie sich einen ersten Eindruck von der Kompetenz des Steuerberaters machen. Dabei sollten Sie ganz besonders auch auf folgende Punkte achten:
Experten-Tipp: Sie haben es selbst in der Hand, die Kosten für Ihren Steuerberater zu senken. So können Sie zum Beispiel mithilfe einer guten Bürosoftware den Großteil Ihrer Buchhaltung selbst machen – oder bestmöglich vorbereiten – und anschließend lediglich die Abschlüsse vom Steuerberater vornehmen lassen. Dabei erleichtert Ihnen eine Software auch die Übermittlung der Daten. Denn statt alle Zahlungsvorgänge, Rechnungen und Buchungen ausgedruckt in Ordnern an Ihren Steuerberater zu übergeben, können Sie die entsprechenden Vorgänge und Daten ganz bequem per Mausklick exportieren und ihm elektronisch zur Verfügung stellen. Das schafft Ordnung, Überblick und mindert Ihre Kosten.
Guter Rat ist teuer. Schlechter Rat kann Sie jedoch deutlich teurer zu stehen kommen. Deshalb spart die Zusammenarbeit mit einem guten Steuerberater auf Dauer nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Je nach vereinbartem Leistungsumfang unterstützt er nicht nur in Steuerfragen, sondern steht Ihnen beratend zur Seite, warnt vor Fehlern, die zum Beispiel zu Nachzahlungen führen können und hat ein Auge auf die finanzielle Situation Ihres Unternehmens. Die kompetente Beratung sorgt dafür, dass Sie den Rücken frei für die Bereiche haben, die Ihren Betrieb weiter voranbringen. Darüber hinaus müssen Sie keine Bedenken haben, in eine steuerliche Falle zu tappen und so viel Geld zu verschenken.